Rückblick: Social Innovation Forum 2025 in Brüssel
Vom 1. bis 2. Oktober 2025 fand in Brüssel das Social Innovation Forum statt, das von der Social Innovation+-Initiative im Rahmen des ESF+ organisiert wurde. Einmal im Jahr treffen sich dort Vertreter:innen der Europäischen Kommission, Verwaltungsbehörden, Forschungseinrichtungen, Kompetenzzentren für soziale Innovation und Projektträger:innen aus ganz Europa, um sich über soziale Innovation, Teilhabe und Zukunftsgestaltung auszutauschen.
Auch der ESF+ Österreich war gemeinsam mit der Frauenstiftung Steyr vor Ort, um Einblicke in innovative Projekte, aktuelle Themen und europäische Good Practices zu gewinnen.
Soziale Innovation im europäischen Austausch
Das Forum bot Raum für inhaltliche Diskussionen, Praxisbeispiele und die Präsentation sozial innovativer Ansätze aus verschiedenen Mitgliedstaaten. Im Mittelpunkt standen Themen wie Wirkungsmessung, Partizipation und die Frage, wie sich soziale Innovationen messbar und nachhaltig gestalten lassen.
Ein zentrales Learning, das wir aus den Diskussionen und Gruppenarbeiten mitgenommen haben, ist die Bedeutung von „Social Imagining Justice“, also der Frage, wie gesellschaftliche Zukunftsvisionen entstehen und wer an ihrer Gestaltung mitwirken kann. Die Fähigkeit, sich Zukunft vorzustellen, Alternativen zu denken und Veränderung zu konstruieren, ist eine wichtige Voraussetzung für soziale Innovation und Gerechtigkeit. Damit solche Visionen entstehen können, sind Strukturen und Räume notwendig, in denen alle Menschen die Möglichkeit haben, mitzudenken und mitzugestalten.
Außerdem wurden beim „Markt sozialer Innovationen“ zahlreiche spannende Beispiele vorgestellt – von Solidaritätsökonomie bis hin zu kleineren, lokal wirkungsvollen Initiativen. Viele dieser Projekte verdeutlichten, dass Lernen aus der Vergangenheit und Visionen für die Zukunft zentrale Elemente erfolgreicher sozialer Innovation sind.
Österreichisches Projekt im Fokus
Aus österreichischer Sicht war ein besonderes Highlight die Präsentation des Projekts „women.digi.work” der Frauenstiftung Steyr. Das Kompetenznetzwerk wird aus Mitteln der EU und des Landes Oberösterreich finanziert und richtet sich an Frauen im ländlichen Raum. Es fördert digitale Kompetenzen und unterstützt Frauen beim Einstieg oder Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt. Dies sind Themen, die auch in vielen anderen Mitgliedstaaten intensiv diskutiert wurden – insbesondere im Zusammenhang mit Gleichstellung und Kinderbetreuung.
Diese Beispiele zeigen, wie wertvoll der europäische Austausch im Bereich sozialer Innovation ist – und wie gemeinsames Lernen zur Entwicklung nachhaltiger Lösungen beitragen kann.