30. November 2021

Sozial und grün – Nachlese zur ESF Jahrestagung 2021

Klimaschutz geht nur gemeinsam – diese Botschaft zog sich wie ein roter Faden durch die ESF Jahrestagung 2021. Knapp 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer durften sich am 24. November virtuell davon überzeugen, welchen Beitrag auch der Europäische Sozialfonds zum Klimaschutz leisten kann. Der gesamte Livestream wurde aufgezeichnet: Video-Aufzeichnung der ESF Jahrestagung 2021

Die Begrüßungsworte des Bundesministers für Arbeit, Univ.-Prof. Dr. Martin Kocher, setzten den Rahmen für die Veranstaltung und verdeutlichten, dass Arbeitsmarktmaßnahmen und der Kampf gegen den Klimawandel heutzutage standardmäßig zusammengehören.

Welcher Plan auf europäischer Ebene hierfür umgesetzt wird, erläuterte Dr. Hatto Käfer, Leiter des Wirtschaftsteams in der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich, mit einem informativen Vortrag zum Green Deal der Europäischen Union.

Emotional und sehr beeindruckend schilderte daraufhin Elodie Arpa, Europaaktivistin und Young Multiplier der Europäischen Kommission, ihren persönlichen Weg zur Erkenntnis, dass Nachhaltigkeit uns alle angeht. Ihre Rede war ein sehr eindringlicher Appell nicht nur an jeden und jede von uns, sondern vor allem auch an Politik und Wirtschaft.

Was die Wirtschaft bereits dahingehend leisten kann und warum die Vermeidung von Elektroschrott ein so wichtiges Vehikel ist, um Klimaschutz zu leisten, zeigte Kilian Kaminski, Mitgründer und Geschäftsführender Gesellschafter von refurbed. Das Wiener Start-Up bringt gebrauchte Elektrogeräte wie Smartphones, Tablets und Laptops wieder auf Vordermann und verkauft diese zu einem fairen Preis.

Kreislaufwirtschaft ist durchaus ein bewährtes Instrument in ESF-finanzierten Projekten. Ein ganz besonderes Modell wird vom Projekt LAB – Laptops für Ausbildung und Beschäftigung umgesetzt. Hier erhalten Laptops eine zweite Chance und sorgen so nicht nur für grüne Beschäftigungsplätze, sondern ermöglichen Schulungsteilnehmenden des AMS Kärnten Zugang zu digitaler Bildung. Vorgestellt wurde das Projekt mit praktischen Einblicken von Sonja Mitsche, Geschäftsführerin von 4everyoung.at und Christian Titze, einem Teilnehmer aus dem Projekt.

Auch AusbildungsFit-Projekte für junge Erwachsene ab 15 Jahren am Übergang Schule-Beruf gehören zu den Vorzeige-Maßnahmen des ESF, die mit Recycling arbeiten und die Jugendliche auf Nachhaltigkeit sensibilisieren; so zu sehen auch in der Videoreihe des AusbildungsFit WUK WORK.SPACE, welche mit den Jugendlichen eigens für die Tagung produziert wurde.

Klimaschutz bedeutet eben auch die kleinen Aktivitäten des Alltags neu zu denken. Gabriele Rechberger, Geschäftsführerin der VIELE gGmBH, sprach mit Moderatorin Susanne Delle Karth (clavis Kommunikationsberatung) über die Erfolge des ESF Projekts Trapez.  Mit unterschiedlichen Beratungs‐ und Bildungsangeboten unterstützt das Projekt aus Salzburg Kund*innen bei der Suche nach dem „Traum Arbeitsplatz mit Einkommen und Zukunft = TRAPEZ“. Ökologie wird in einem ganzheitlichen Ansatz in allen Bereichen des Projektes angewendet.

Doch wie können wir nachhaltiges Verhalten noch weiter stärken? Dr. Elisabeth Oberzaucher, Verhaltensbiologin an der Universität Wien und Mitglied der Science Busters, dem erfolgreichen österreichischen Wissenschaftskabarett, gab Antworten. Der Mensch ist nämlich denkfaul und pragmatisch. Daher ist es wichtig grüne Alternativen leichter zugänglich zu machen (günstiger und attraktiver), um die Wahl zwischen nachhaltigen und traditionellen Verhaltensweisen zu erleichtern.

Wie das im nächsten Schritt nun auch im ESF funktionieren könnte, erläuterte DI Johannes Fechner, Geschäftsführender Gesellschafter der 17&4 Organisationsberatung GmbH. Der Vortrag war ein erster Schritt in die Praxis und präsentierte nachhaltige Kriterien in der Umsetzung von Projekten.

Bibiana Klingseisen, Leiterin der ESF Verwaltungsbehörde zeigte sich zum Abschluss begeistert von der Kreativität der ESF Projekte, die bereits als Vorreiter Ökologie und Soziales vereinen. Sie ist außerdem überzeugt, dass in Zukunft jedes ESF-Projekt mit Unterstützung der Verwaltungsbehörde kleine oder große Schritten setzen kann für die Gesundheit unseres Planeten.

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